Als Daniil Trifonov Prokofjews Klavierkonzert mit dem Chicago Symphony Orchestra spielte, empfahl ein Kritiker für das Folgekonzert, um eine Karte zu betteln, sie wenn nötig gar zu stehlen, um der »elektrisierenden Performance« dieses »dämonisch schweren« Stücks beiwohnen zu können. Als »nahezu übermenschlich« pries er die Finger des Pianisten, durchströmt von einem emotionalen Feuer, das seinesgleichen sucht. Bei diesem Klassik am Odeonsplatz in glorreichem Gleichklang mit dem BRSO unter der Leitung von Franz Welser-Möst, der im Repertoire dieses Abends zuhause ist. Strauss’ Rosenkavalier-Suite (mit gut 50 Minuten), die auch ohne Worte und Gesang die eleganten Konversationen rund um Feldmarschallin, Baron Ochs und Octavian hörbar macht, entlässt Sie dann tänzelnd in den Abend, ausdrucksstark im Dreivierteltakt.